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Im Norden der Italienischen Adria liegt die Lagune von Venedig, in der sich 118 Inseln befinden. Auf mehr als 100 von ihnen ist das historische Zentrum der Stadt Venedig erbaut. Diese Stadt auf dem Wasser, durchzogen von unzähligen kleineren und größeren Kanälen ist Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt.

Im Jahr 1995 war ich wiederholt auf Dienstreise in der Provinz Venetien. Auf einer dieser Reisen erbot sich mir die Gelegenheit eines Abstechers in den historischen Teil der Stadt Venedig. Seit dem plante ich, irgendwann einmal die Stadt mit der Kamera zu besuchen. Diesen Herbst sollte es endlich so weit sein. Ursprünglich war für ein verlängertes Wochenende Anfang Oktober ein Familienausflug nach Venedig geplant. Leider wurde daraus nur ein “Herren-Wochenende”. Letztlich waren es nur Susanns Sohn Marc und ich, die gemeinsam die geplante Reise antraten.

Vom Flughafen fuhren wir mit dem Bootstaxi durch eine Vielzahl kleiner Kanäle, bis uns das Taxi letztlich in Sant Angelo, einer Anlegestelle am Canale Grande absetzte. Ganz in der Nähe hatten wir Quartier bezogen. Von hier aus wollten wir das historische Zentrum von Venedig erkunden. Während Marc die Gelegenheit nutzte, morgens auszuschlafen, machte ich mich noch vor Sonnenaufgang auf, die leeren Gassen und Plätze der Stadt mit der Kamera zu erkunden.

Nachdem die Sonne aufgegangen war und sich die Gassen mit Touristen und die Kanäle mit Booten füllten, frühstückten Marc und ich gemeinsam in einer kleinen Trattoria. Gestärkt erkundeten wir anschließend die Sehenswürdigkeiten von Venedig. Natürlich standen Orte wie die Piazza San Marco oder die Ponte di Rialto auf unserem Programm. Aber auch weniger touristisch frequentierte Orte, wie das alte Arsenal der Stadt, das Teatro la Fenice, oder die weniger überlaufenen Viertel Cannaregio, Dorsoduro und Santa Croce standen auf unserem Programm.

In Dorsoduro am Rio de San Trovaso stolperte ich per Zufall über die kleine Werkstatt „Macia de Color“. Hier stellt Alessandro Sambo noch heute in Handarbeit jene traditionellen Masken her, wie sie für den Venezianischen Karneval und die Venezianische Oper typisch waren und auch heute noch sind. Ich hatte die Gelegenheit seine Arbeit zu bewundern. Ja mehr noch. Für Susann – ein echtes Bergisches Kind aus dem Rheinland – habe ich von Alessandro eine Karnevalsmaske anfertigen lassen. Marc und ich bestellten dieses Unikat, nachdem Alessandro uns eine Vielzahl seiner Arbeiten gezeigt hatte, nach unseren Vorstellungen.

Ebenfalls am Rio de San Trovaso liegt der Squero di San Trovaso. Dort werden noch heute Gondeln nach alter Tradition gebaut. Leider konnten wir die kleine “Werft” nur von außen betrachten. Dafür trafen wir aber auf Lili, eine Touristin und Hobby–Mahlerin aus Tours in Frankreich. Ich hatte die Gelegenheit sie bei Ihrer Arbeit zu fotografieren.

Letztlich wurden aber unsere Befürchtungen bestätigt. Venedig bietet viel zu viele Sehenswürdigkeiten, Bauten und Museen, als dass man sie an einem Wochenende oder gar während einer Woche auch nur annähernd erfassen kann. Wir konnten nur ein wenig an der Oberfläche kratzen und werden sicherlich wiederkommen um tiefer in diese alte Stadt einzutauchen. Bleibt nur zu hoffen, dass es gelingt, die Stadt vor den klimatischen Veränderungen und dem damit verbunden Anstieg des Wassers in der Lagune zu schützen.

Wer Interesse an ausgewählten Fotos dieses Wochenendes hat, findet diese in der Galerie Venedig.

 

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