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Das Weserbergland ist eine Mittelgebirgslandschaft, die sich beiderseits der Weser im Grenzgebiet von Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen erstreckt. Es ist Teil des Niedersächsischen Berglands. Geprägt ist das Weserbergland durch seine waldbedeckten Höhenzüge. Die größte zusammenhängende Waldfläche liegt im Naturpark Solling-Vogler. Besonders attraktiv ist das Weserbergland im Herbst.

Mehrere, geographisch zusammenhängende, aber deutlich unterschiedliche Mittelgebirgs- und Höhenzüge, sowie einzelne Berge bilden das Weserbergland. Dieses wiederum bildet gemeinsam mit dem davon östlich gelegenen Weser-Leine-Bergland das Niedersächsische Bergland. Der wesentliche Teil des Niedersächsischen Berglandes liegt im Süden des gleichnamigen Bundeslandes. Seine Ausläufer reichen bis in die angrenzenden Bundesländer Hessen und Nordrhein-Westfalen hinein.

In Hann. Münden, wo „Fulda sich und Werra küssen …“ hat die Weser ihren Ursprung. Von dort schlängelt sich der Fluss zwischen Höhenzügen in Richtung Porta Westfalica. Von Hann. Münden kommend folgen entlang des Ostufers der Weser die Höhenzüge Bramwald, Solling, Vogler, Ith, Süntel und das Wesergebirge. Das Westufer säumen der Reinhardswald, das Oberwälder Land, das Lipper Bergland und das Wiehengebirge. Bei Porta Westfalica verlässt die Weser das Niedersächsische Bergland.

Geologisch geprägt ist das obere Weserbergland zwischen Oberweser und Diemel durch unterschiedliche Bundsandsteinformationen – den sog. Wesersandstein. Diese Gesteinsart ist auch charakteristisch für viele historische Bauwerke entlang der Weser.

Dem Besucher der Region um den Oberlauf der Weser fallen als erstes die ausgedehnten Wälder auf. Der Naturpark Solling-Vogler bildet das größte zusammenhängende Waldgebiet im Weserbergland. Im gegenüber liegt auf der anderen Seite der Weser der Reinhardswald. Als eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens, ist er zugleich die am dünnsten besiedelte Region dieses Bundeslandes. Kein Wunder also, dass hier viele Märchen der Gebrüder Grimm ihren Ursprung zu haben scheinen. So sollen Dornröschen in der Sababurg oder Rapunzel im Turm der Trendelburg auf den erlösenden Kuss ihrer Prinzen gewartet haben.

Im Mittelalter hatten die Wälder im oberen Weserbergland einen anderen Charakter als heute. Die Hänge der Höhenzüge und deren Täler waren geprägt von sog. Hutewäldern. Dieser Name leitet sich vom Hüten des Viehs ab. Diese vormaligen Urwälder erhielten ihren ganz speziellen Charakter durch die intensive Beweidung, sowie die Nutzung des Totholzes durch die hier lebenden Menschen. Die so entstandenen lichten Waldweiden, waren geprägt von jahrhundertealten Eichen und Buchen. Deren Samen wurden entweder gesammelt, oder vom Vieh gefressen. Den Nachwuchs dichten Unterholzes verhinderte der Verbiss des Nutzviehs. Die ergreisten Baumriesen rund um die Sababurg, lassen noch heute diese Waldform erahnen. Bei Nienover im Solling versuchen die Niedersächsischen Landesforsten, mit ihrem aktuellen Hutewaldprojekt diese Waldform neu zu beleben. Dort sollen die Beweidung durch Exmoorponys und Heckrinder – eine Rückzüchtung des Urahn der Hausrinder (Auerochse) – sowie der regulierende Eingriff des Menschen, dem Wald seine ursprüngliche Form zurückgeben.

Sicherlich ist das Weserbergland zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Am schönsten ist diese Region jedoch vermutlich im Herbst. Dann, wenn sich die ausgedehnten Laub- und Mischwälder in ihrer vollen Farbenpracht zeigen, die Nebel aus den Flusstälern aufsteigen und die Brunftrufe des Rotwildes durch die Wälder hallen, zeigt sich das Weserbergland von seiner ganz besonderen Seite.

Da Corona bekanntlich viele Reisepläne zu Nichte machte, lag nichts näher, als sich auf die schönen Seiten Deutschlands zu besinnen. Also entschlossen Susann und ich uns, ein paar Tage im herbstlichen Weserbergland zu verbringen. Unsere Ziele waren der Ort Trendelburg mit seiner Burg und dem Rapunzelturm, der Tierpark Sababurg – das gleichnamige Dornröschenschloss war noch immer wegen Renovierungsarbeiten geschlossen – der Urwald in der Nähe des Tierparks, ein Baumhotel im Solling, der Hutewald bei Nienover und der Wildpark Neuhaus.
Bei Interesse finden Sie Fotos hier Fotos, die bei unseren Besuchen entstanden sind.

Fotos dieses Kurzurlaubes finden Sie in meiner Galerie Herbst im Weserbergland.

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