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Hohe, schneebedeckte Gipfel, unendlich weite Steppenlandschaften, raue Küsten, extremes Wetter und ein ständig blasender Wind – all das verspricht das Abendteuer Patagonien. Patagonien ist die Region, die mich schon seit meiner Kindheit besonders fasziniert hat und die ich schon immer gern bereisen wollte. Im Februar 2013 war es endlich so weit. Während bei uns zu Hause in Deutschland der eine oder andere noch Schnee schippt, bietet der patagonische Spätsommer die beste Jahreszeit zum Reisen. Mit Freiraum Fotografie , einem Anbieter von Fotoreisen, ging es nach Argentinien und Chile.

Unsere Reise führte uns von Buenos Aires in den Norden Patagoniens nach Bariloche. Hier am Rande der Anden Hauptkordilliere, direkt am Lago Nahuel Huapi begann mein Abendteuer Patagonien. Während die Landschaft in Richtung der Anden sehr der Schweiz, dem gebirgigen Mittelschweden oder gar Kanada ähnelt, gehen gen Osten die Hänge der Anden in die Weite der argentinischen Steppe über.

Von Bariloche ging die Reise weiter, über die Anden nach Puerto Veras in Chile. Die Stadt liegt am Lago Llanquihé zu Füßen des Osorno. Auf unserer Fahrt nach Puerto Veras konnten wir aus der Entfernung noch ein paar Blicke auf den schneebedeckten Gipfel des Vulkankegels erhaschen. Doch schon am Nachmittag zeigte sich Patagonien von seiner besten Seite. Der Himmel zog zu und es begann zu regnen. Bis auf wenige Unterbrechungen hielt dieser Regen auch an, sodass wir die Stromschnellen von Petrohué ohne den Osorno im Hintergrund erlebten.

Von Puerto Veras führte unsere Reise nach Puerto Mont und von dort mit dem Flugzeug nach Punta Arenas an die Magelanstraße. Neben dem Blick auf das nahe Feuerland standen die Stadt, der alte Haupfriedhof und eine nahe Piguin-Brutkolonie auf dem fotografischen Programm, bevor es mit dem Bus über Puerto Natales in den Nationalpark Torres del Paine ging. Unser fotografisches Ziel waren neben den markanten Gipfeln der Torres auch die Eismassen am Lago Grey.

Von den Torres ging es dann mit einem Kleinbuss durch die Steppe zurück nach Argentinien. Nahe El Calafate liegt dort am Lago Argentino der Perrito Moreno Gletscher. Er ist bekannt durch ein Schauspiel, dass sich hier alle vier Jahre bietet. Durch seine hohe Fliegeschwindigkeit teilt der Gletscher regelmäßig den See und trennt so den Wasserzu- vom Wasserabfluss ab. Dies führt zu einem Stau des Sees, der sich wiederum einen Weg durch die Eisbarriere des Gletschers sucht. Die abfließenden Wassermassen schmelzen schließlich ein so großes Loch in das Eis, dass am Ende nur noch ein ca. 70 m hoher Bogen aus Eis übrig bleibt. Irgendwann wird dieser dann instabil und stürzt tosend in den See. Darauf beginnt der Zyklus auf neue. Leider war ich für dieses Schauspiel ein Jahr zu spät in Patagonien. Dennoch konnte ich einige spektakuläre Gletscherabbrüche miterleben.

Von El Calafate fuhren wir mit einem Kleinbus in die Anden nach El Chalten. Der kleine Ort am Fuße des Fitz Roy existiert erst seit ein paar Jahren. Die Menschen leben fast ausschließlich von den vielen Besuchern, die jedes Jahr zum Fitz Roy, dem argentinischen Matterhorn reisen. In der Regel hat man nur wenige Tage im Jahr das Glück, einen Blick auf den Gipfel des Fitz Roy zu erhaschen. Denn die meiste Zeit des Jahres ist der Gipfel von dichten Wolken verhangen.

Vom Fitz Roy fuhren wir mit dem Kleinbus zurück nach El Calafate um von dort nach Ushuaia auf Feuerland zu fliegen. Neben einem winterlichen Morgenprogramm – auf Feuerland hatten wir neben strömendem Regen auch Schnee – standen eine Kanufahrt auf dem Beagle-Kanal, der Besuch einer weiteren Pinguin-Brutkolonie und eine Bieberpirsch auf dem Programm. Damit endete auch mein Abendteuer Patagonien.

Von Ushuaia führte uns unser letzter kontinentale Flug zurück nach Buenos Aires. Neben dem Besuch des Hafens und einer Tangoveranstaltung am Abend, rundete ein Besuch des Friedhofes von Recoleta unseren letzten offiziellen Reisetag in Südamerika ab. Während die anderen Reiseteilnehmer zurück nach Deutschland oder weiter nach Kuba flogen, machte ich mich zu einem dreitägigen Abstecher an die Wasserfälle des Iguazú auf. Diese nach dem Viktoriafällen des Sambesi größten Wasserfälle liegen im Dreiländereck Paraguai, Argentinien, Brasilien auf der Grenze zwischen den beiden letztgenannten Ländern. Für einen Wasserfan wie mich, waren die Fälle das absolute Muss, dass ich mir nicht entgehen lassen durfte.

Wenn ich Ihr Interesse an den Fotos dieser Reise geweckt habe, finden Sie sie in der Galerie Patagonien.

 

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Es gibt 2 Kommentare

  1. Joe

    Hallo Hannes, ich plane für das nächste Frühjahr ebenfalls eine Reise nach Patagonien. Hierfür sind Deine Reisebeschreibung und vor allem Deine faszinierenden Fotos eine gelungene Inspiration.
    LG Joe

    • Hannes

      Hallo Joe,
      Danke für die Blumen. Viel Erfolg bei Deinen Planungen und vor allem viel Spaß in Patagonien. Solltest Du noch Fragen haben, melde Dich!
      LG Hannes


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