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Die Fuggerei in Augsburg ist die älteste Sozialsiedlung der Welt. In der „kleinen Stadt“ leben noch heute rund 150 bedürftige Augsburger Bürger katholischen Glaubens. Neben den bewohnten Gebäuden beherbergt die Fuggerei auch vier Museen. Eine rekonstruierte Wohnung und Ausstellungen zu den Fuggerschen Stiftungen können hier täglich besucht werden.

Die Fuggerei ist eine von 9 Fuggerschen Stiftungen. Gegründet wurde sie 1521 durch Jakob Fugger – auch im Namen seiner Brüder. Die Fuggerei ist eine in sich abgeschlossene Stadt innerhalb der Stadt Augsburg. Sie besteht aus 67 Häusern und 142 Wohnungen, sowie einer eigenen Kirche. Ziel war der Stiftung war und ist die Hilfe zur Selbsthilfe.

Jakob Fugger definierte seiner Zeit genaue Regeln, wer Nutznießer der Stiftung werden konnte und zu welchen Bedingungen. So mussten die Bewohner Bürgerrechte der Stadt Augsburg besitzen. Ferner mussten sie katholischen Glaubens und bedürftig im Sinne der Stiftung sein. Auch war eine der Grundvoraussetzungen, dass sich die Bewohner um ein regelmäßiges Einkommen bemühen. Von Armut bedrohte Handwerker und Tagelöhner mit oder ohne Familie waren so nicht mehr gezwungen zu betteln, oder in sichtbarer Armut zu leben. Almosenempfänger und Bettler hingegen fielen nach wie vor in den Zuständigkeitsbereich von Stadt und Kirche. Sie hatten keinen Anspruch auf die Nutzung der Stiftung.

Als Gegenleistung für die gewährte Unterkunft war eine Jahresmiete von einem Rheinischen Gulden fällig. Aktuell beträgt die Jahreskaltmiete rund 0,88 €. Darüber hinaus verpflichteten sich die Bewohner, für die Stifter und deren Familie täglich ein Vaterunser, ein Ave-Maria und ein Glaubensbekenntnis zu beten. All diese Regeln gelten noch heute.

Die heutigen Bewohner der Fuggerei entstammen anderen Gesellschaftsstrukturen als jenen vor rund 500 Jahren. Dennoch blieb bis heute der Kerngedanke der Stiftung – Hilfe zur Selbsthilfe – erhalten.
Anfänglich finanzierte sich die Stiftung aus den Zinserträgen des Stiftungskapitals. Später kamen Erträge aus erworbenen Liegenschaften außerhalb der Fuggerei hinzu. Seit Ende des 18. Jahrhunderts finanzieren sich die Stiftung hauptsächlich aus gezielten Investitionen in die Forstwirtschaft. Hierzu unterhält und bewirtschaftet die Stiftung eigene Wälder. Das dritte Standbein der Stiftung bilden die Eintrittsgelder für den Besuch der Fuggerei. Darüber hinaus kamen über die Zeit etliche Spendenbeträge und Zustiftungen hinzu. Somit ist es auch heute noch möglich, den ursprünglichen Stiftungszweck zeitgemäß umzusetzen.

In der Woche zwischen den Jahren 2021/22 waren Susann und ich wieder einmal zum Familienbesuch im Allgäu. Das schlechte Wetter nutzten wir unter anderem für einen Besuch der Fuggerei. Die Kamera hatte ich bewusst daheim gelassen. Schließlich wollten wir uns mit den geschichtlichen Hintergründen der Fuggerei befassen. Aber ein Fotograf ohne Kamera? Erstmal vor Ort juckt es dann doch in den Fingern. Also musste das Handy für ein paar dokumentarische Fotos herhalten. Für jemanden, der eine professionelle Kamera, Wechselobjektive und all deren gestalterische Möglichkeiten gewohnt ist, bleibt das Handy immer eine Herausforderung!

Ein Klick auf das Foto öffnet die Galerie!

Weitere Informationen zur Fuggerei finden Sie hier!

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